Schleppen
- Batsy kh
- 12. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 26. Juni

Pfingstmontag, ein Boot – und das große Schleppen
Pfingstmontag. Irgendwie fühlt sich dieser Tag immer besonders an. Es ist ein Feiertag, der einem das Gefühl gibt, das Wochenende wäre einfach auf Wunsch verlängert worden. So ein „Bonus-Tag“ und genauso wollten wir ihn auch nutzen.
Letzte Woche haben wir uns ein Schlauchboot zugelegt. Natürlich hat man dann sofort Lust, es auszuprobieren. Wir haben noch eine Tretpumpe dazu gekauft, also eine von denen, wo man im Stehen mit dem Fuß draufdrücken muss. Dann alles zusammengepackt, die Hunde ins Auto, und ab an den See!
Was wir ehrlich gesagt unterschätzt haben: wie viel Arbeit es ist, so ein Boot aufzupumpen. Heute habe ich mir übrigens eine elektrische Pumpe bestellt – danke, Amazon. Aber an dem Tag? Pure Muskelkraft.
Parken an Feiertagen – ein Abenteuer für sich
Natürlich war es voll. Pfingstmontag eben. Einen Parkplatz zu finden, war eine echte Herausforderung. Nach einer halben Stunde Rumgurken habe ich endlich etwas gefunden: ein Auto hatte hinter sich etwa einen Meter Platz gelassen, direkt vor einer markierten Fläche. Ich habe mein Auto dort geparkt, aber das Heck ragte leicht über die Markierung hinaus. Egal, dachte ich, wir müssen jetzt dieses Boot und das ganze Zeug schleppen.
Ein Kilometer Schleppdienst
Und damit wären wir beim Thema des Tages: „schleppen“.
Wir haben das Boot, die Pumpe, Rucksäcke und unsere Hunde (insgesamt locker 20 Kilo) etwa einen Kilometer bis zum Wasser getragen. Schleppen eben. Anstrengend, aber irgendwie auch lustig. Und mit der Pumpe ging’s schneller als gedacht.
Nach dem Bootsausflug ging es zurück. Ich hab auf dem Weg zum Auto innerlich gebetet: „Bitte bitte bitte kein Strafzettel… bitte kein Strafzettel…“
Aber schon von Weitem sah ich ein kleines weißes Zettelchen unter dem Scheibenwischer. Mein erster Gedanke: „Nein. Ernsthaft. Wegen einem Meter? Das ist doch nicht euer Ernst.“
Ich ziehe den Zettel raus und da steht:
„Sollten Sie nächstes Mal Ihr Fahrzeug wieder so nah an meinem parkieren, rufe ich den Abschleppdienst.“

Sprachfokus: Schleppen
Und da war er: der perfekte Moment, um Julia das Wort „schleppen“ zu erklären.
„Schleppen“ ist ein vielseitiges deutsches Verb, das in mehreren Bedeutungen auftaucht:
Wörtlich:
Ich musste das ganze Gepäck bis zum Bahnhof schleppen. Etwas Schweres, oft über längere Zeit, tragen oder ziehen
Übertragen:
Er schleppt die Sorgen seiner Familie schon seit Jahren mit sich herum. Etwas psychisch Belastendes mit sich herumtragen
Umgangssprachlich:
Er hat gestern Abend im Club wieder jemanden abgeschleppt. Jemanden kennengelernt und mitgenommen (meist mit sexueller Konnotation)
Verkehrstechnisch:
Das Auto wurde vom Schleppdienst abgeholt. Von einem speziellen Dienst mit einem Abschleppfahrzeug entfernt




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