Zwischen Schein und Sein
- iman kharazi
- 9. Okt.
- 4 Min. Lesezeit
Wie wichtig ist es, was andere von einem halten?

Einige sagen: Lass ruhig die anderen deine Macken sehen, das macht dich menschlicher. Ein perfektes Bild von sich zu zeigen, schafft oft nur Abstand. Andere meinen dagegen: Du darfst niemals Schwäche zeigen, sonst nutzen Menschen das gegen dich. Ganz ehrlich, es ist kompliziert. Wenn man sich anhört, was die sogenannten und teilweise selbst genannten Experten dazu sagen, klingt es so, als gäbe es keine klare Antwort.
Warum es schon wichtig ist, was andere denken
Wir leben in einer Gesellschaft, in der Beziehungen, Vertrauen und Respekt viel bedeuten. Wenn jemand einen guten Ruf hat, dann öffnen sich oft Türen. Im Beruf oder im Geschäftsleben zum Beispiel kann ein positiver Eindruck darüber entscheiden, ob man Chancen bekommt oder nicht. Wer als zuverlässig, freundlich und professionell gilt, wird eher weiterempfohlen oder unterstützt.
Aber da steckt noch mehr dahinter. Wir sind letztendlich Menschen, und egal wie modern oder locker wir tun, wir achten darauf, wie jemand auftritt. Wenn jemand auf den ersten Blick ordentlich, klar und irgendwie „sauber“ wirkt, entsteht automatisch ein gewisser Respekt. Wenn jemand dagegen viele Macken zeigt oder seine Fehler offen stehen lässt, dann hat man manchmal das Gefühl, er kümmert sich nicht genug um sich selbst oder nimmt Dinge nicht ernst. Das wirkt schnell unüberlegt und vielleicht auch ein bisschen naiv. Ich glaube, das ist einer der Gründe, warum viele versuchen, ein möglichst gepflegtes und stabiles Bild von sich zu zeigen. Es schafft Vertrauen und signalisiert, dass man Verantwortung übernimmt, für sich selbst und für das, was man tut.
Warum es manchmal egal ist
Ich muss ehrlich zugeben, mir fällt es schwer, mir vorzustellen, dass es wirklich egal sein kann, was andere über einen denken. Vielleicht liegt das daran, dass ich tief davon überzeugt bin, dass unser Bild in den Augen anderer wichtig ist. Schließlich lebt man nicht im luftleeren Raum. Am Ende des Tages brauchen wir Menschen, um durchs Leben zu kommen, oder liege ich da falsch?
Trotzdem gibt es Situationen, in denen es wirklich keine große Rolle spielt, was andere von dir halten. Zum Beispiel, weil man es niemals allen recht machen kann. Geschmäcker sind verschieden, und egal wie sehr du dich bemühst, irgendjemand wird immer etwas zu kritisieren haben. Selbst die erfolgreichsten Musiker, Sportler oder Politiker haben gleichzeitig Fans und Haters. Das gehört einfach dazu.
Manchmal ist es auch deshalb egal, was andere denken, weil du innerlich größer bist als die Situation. Wenn du im Hintergrund arbeitest, zählt oft nur das Ergebnis und nicht deine Persönlichkeit. Jemand kann zum Beispiel schwierig im Umgang sein, aber trotzdem großartige Arbeit leisten. Am Ende heißt es dann: „Mit ihm ist es zwar nicht immer leicht, aber er liefert einfach.“ Erfolg kann vieles überdecken.
Ein weiterer Punkt ist die Kreativität. Wenn man neue Wege geht oder etwas wagt, das noch keiner so gemacht hat, stößt man schnell auf Spott oder Unverständnis. Manche machen sich lustig, andere belächeln dich. Genau in solchen Momenten ist es entscheidend, dass du bei dir bleibst und an dein Projekt glaubst. Denn dieselben Menschen, die dich heute auslachen, werden dich morgen loben, wenn die ersten Ergebnisse sichtbar werden.
Vielleicht ist das die schönste Form von Gelassenheit: zu wissen, dass du nicht von der Meinung anderer abhängig bist, sondern von deiner eigenen Überzeugung.
Meine Meinung
Ich glaube, wie wichtig die Meinung anderer ist, hängt stark davon ab, wie jemand lebt und wovon er abhängig ist. Wenn dein Job, dein Einkommen oder dein Erfolg davon abhängen, wie du gesehen wirst, dann macht es Sinn, auf deinen Ruf zu achten. Aber wenn du dein Leben selbst bestimmst, deine eigenen Wege gehst und niemandem etwas beweisen musst, dann darfst du dich ruhig entspannen. Trotzdem: wir sind soziale Wesen. Ganz egal, wie unabhängig wir sein wollen, am Ende brauchen wir einander. Und genau deshalb spielt es immer ein bisschen eine Rolle, was andere von uns halten.
1. Macken
Bedeutung: „Macken“ sind kleine Fehler, Eigenheiten oder seltsame Gewohnheiten einer Person oder einer Sache. Sie sind oft nicht schlimm, manchmal sogar sympathisch.
Beispiele:
Mein Laptop hat eine Macke, der Bildschirm flackert manchmal.
Er ist eigentlich super nett, hat aber ein paar Macken, zum Beispiel redet er immer dazwischen.
Jeder Mensch hat seine Macken, und genau das macht uns interessant.
Synonyme: Eigenheiten, Marotten, Schrullen, Fehler, Ticks
„Sag mal, hast du eine Macke?“ = „Bist du verrückt?“
2. Spott
Bedeutung: „Spott“ bedeutet, dass jemand jemanden auslacht oder sich über ihn lustig macht, oft auf eine verletzende Weise.
Beispiele:
Er wurde zum Ziel von Spott, weil er bei seiner Präsentation nervös war.
Viele große Künstler mussten anfangs viel Spott ertragen.
Wer über andere lacht, zeigt oft mehr über sich selbst als über die andere Person.
Synonyme: Hohn, Ironie, Lächerlich machen, Belustigung, Auslachen
Tipp: Das Verb dazu ist „spotten“:
„Die Schüler spotten über seinen Akzent.“
3. Luftleerer Raum
Bedeutung: Der Ausdruck kommt ursprünglich aus der Physik und bedeutet ein Raum ohne Luft, also ein Vakuum. Im übertragenen Sinn heißt es: etwas existiert oder geschieht nicht unabhängig von der Umgebung, sondern steht in Verbindung mit anderen Menschen, Meinungen oder Umständen.
Beispiele:
Kein Mensch lebt in einem luftleeren Raum. Wir alle sind Teil der Gesellschaft.
Entscheidungen werden nie in einem luftleeren Raum getroffen, sondern immer unter bestimmten Bedingungen.
Synonyme: Vakuum (wörtlich), isolierte Situation, abgeschottete Umgebung
Tipp: Wenn du diesen Ausdruck verwendest, zeigst du, dass du abstrakt denken kannst und die Verbindungen zwischen Dingen erkennst. Es ist ein Ausdruck, der in Politik, Philosophie und Medien oft benutzt wird.




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