Was macht einen guten Sprachlerner aus? ( 8 Eigenschaften laut Forschung)
- Batsy kh
- 12. Juni
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 30. Sept.

Kennst du das? Manche lernen Deutsch oder Englisch so locker nebenbei, und andere kämpfen seit Jahren mit dem Dativ. Woran liegt das?
Kleiner Spoiler: Es liegt nicht an „Talent“. Es gibt einfach bestimmte Eigenschaften, die viele gute Sprachenlerner gemeinsam haben. Und genau die schauen wir uns jetzt mal in Ruhe an. Dazu gibt’s auch ne Menge Studien aus der Sprachlern-Forschung (Second Language Acquisition, falls dich sowas interessiert).
1. Du brauchst Bock – echten Bock
Also nicht "Ich muss halt", sondern wirklich Interesse. Die Leute, die richtig gut lernen, machen das, weil sie wollen, nicht weil sie müssen.
Beispiel: "Ich lern Deutsch, weil ich mich ausdrücken will. Weil ich Leute verstehen will. Weil’s mir Spaß macht." Nicht: "Ich muss eh ne Prüfung bestehen oder der Chef will das."
Studien dazu gibt’s zum Beispiel von Dörnyei oder Gardner & Lambert.
Auf Persisch sagt man dazu: انگیزهی درونی Das heißt: Du machst was, weil’s dir persönlich wichtig ist, nicht wegen Geld, Noten oder Druck von außen.
2. Keine Angst vorm Fehler machen
Wer ne Sprache lernt, macht Fehler. Viele. Immer. Das gehört einfach dazu. Gute Lerner nehmen das locker. Die denken nicht "Oh Gott, wie peinlich", sondern "Hauptsache, ich hab's probiert".
Da gibt’s sogar ’ne Theorie zu: Wenn du zu viel Angst hast, kommt weniger im Kopf an. Also lieber locker bleiben.
3. Einfach benutzen, auch wenn’s noch holpert
Die Leute, die’s schnell lernen, reden einfach drauflos. Auch wenn’s grammatikalisch nicht perfekt ist. Beim Einkaufen, in WhatsApp, auf der Straße, völlig egal.
Denn wer spricht, lernt. Wer nur denkt, nicht.
4. Mit Plan lernen
Die besten Sprachlerner haben Methoden.
Zum Beispiel:
– Karteikarten
– Sprachtandem
– sich selbst aufnehmen
– gezielte Redemittel üben
Sie lernen nicht einfach irgendwie, sondern mit Struktur – auch wenn’s ganz locker aussieht.
5. Kontakte machen
Allein lernen ist okay, aber mit anderen zusammen geht’s oft schneller. Wer Leute sucht, mit denen man reden kann (egal ob Muttersprachler oder Mitlernende), kriegt schneller Routine.
Forschung sagt: Sprache entsteht im Austausch. Macht Sinn, oder?
6. Sich selbst beobachten
Was funktioniert bei dir? Was eher nicht? Wann bist du konzentriert, wann nicht mehr?Die Leute, die’s gut hinkriegen, stellen sich solche Fragen. Und sie passen ihr Lernen daran an.
Sie merken auch, wann es reicht und sie lieber mal Pause machen.
7. Nicht alles auf einmal – lieber regelmäßig
Lieber jeden Tag 20 Minuten als einmal die Woche 3 Stunden pauken. Das Gehirn mag Wiederholung, nicht Stress.
Sprachenlernen ist Marathon, kein Sprint. Geduld zahlt sich aus.
8. Das Hirn hilft – aber ist nicht alles
Klar, wenn du ein gutes Gedächtnis hast oder schnell Muster erkennst, bringt dir das was. Aber das ist nicht entscheidend. Vieles kann man sich aneignen – mit Übung.
Also: Kein Grund, sich zu vergleichen. Einfach machen.
Wenn du’s genau wissen willst – hier ein paar Namen aus der Forschung
Rebecca Oxford, Stephen Krashen, Zoltán Dörnyei, Ellen Bialystok, Gardner & Lambert, Carol Griffiths.Die haben sich alle mit genau diesen Sachen beschäftigt. Du musst deren Bücher nicht lesen – der Artikel hier reicht erstmal.
Fazit
Sprachenlernen ist kein Hexenwerk. Du brauchst kein Sprachgenie zu sein. Wichtig ist: Interesse, Durchhalten und keine Angst vorm Reden. Alles andere kommt mit der Zeit.
Welche Eigenschaft hast du schon? Und woran willst du noch arbeiten?
Wenn du magst, schreib mir oder schick den Text weiter an Leute, die grad selbst ne Sprache lernen.




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